Social Distancing auf einer Hochzeit? Klingt erst einmal unmöglich und irgendwie auch traurig. Auf so etwas sollten sich Angelina und Timo bei ihrer standesamtlichen Hochzeit Anfang Mai durch das strikte Corona-Kontaktverbot einstellen. Die Beiden hatten sich kurzfristig gegen die groß geplante Feier und die kirchliche Trauung entschieden und wollten sich stattdessen nur mit Unterstützung ihrer Trauzeugen im Standesamt das Ja-Wort geben. Das klingt erstmal nach einer großen Enttäuschung. Doch was Angelina und Timo aus diesem Tag gemacht haben (mit Optimismus und positiver Energie) ist ein unfassbar intimes Erlebnis mit vielen Freudentränen, strahlenden Gesichtern und Umarmungen, die vollkommen ungeplant aber aus tiefstem Herzen kamen.
Vor dem Standesamt wurde das Brautpaar von der engsten Familie empfangen. Eltern, Geschwister und Großeltern durften zwar nicht mit in das Trauzimmer, konnten die Trauung jedoch an der offenen Tür beobachten. Das war die erste schöne Überraschung. Denn so waren die Liebsten doch irgendwie dabei.
Anschließend durfte dann vorm Standesamt noch in kleiner Runde angestoßen, gratuliert und gelacht werden. Mein absolutes Highlight dieser Hochzeit: Der Moment, in dem die Eltern, von Gefühlen übermannt, trotz aller Vorsätze und Verbote ihre frisch getrauten Kinder in die Arme schließen. Das hat mich wirklich zu Tränen gerührt.
Ja, diese Hochzeit war anders als geplant. Aber sie wird für mich definitiv unvergesslich bleiben. Nicht, weil ich im Standesamt mit Maske fotografieren musste (und dadurch mein Monitor ständig beschlug), sondern weil die Emotionen von Brautpaar und Familie nach den vorherigen sechs Wochen Social Distancing für mich ein absolutes Sinnbild von Liebe, Glück und Verbundenheit symbolisierten.
Zum Abschluss gab es noch ein kleines spontanes Shooting im blühenden Rapsfeld.
Der Sicherheitsabstand wird eingehalten.